Teil 1 Kulturarbeit

Für die Kultur im Alten Bahnhof ist der Kulturausschuss zuständig. Er besteht seit Dezember 2010 und hat im Sommer 2020 eine grundlegende Veränderung in der Besetzung erfahren:

Von den Gründungsmitgliedern sind nur noch Lutz Erbslöh und Bernd Vollmer dabei.

Nachdem im Frühjahr 2020 Heiner Schnetger und Peter Marx den Kulturausschuss erweitert haben, konnten wir mit Dieter Scholz, einem versierten Kenner der Kabarett-Szene und dem früheren Pfarrer der Kreuzeskirche, Steffen Hunder, zwei weitere Mitglieder begrüßen. Steffen Hunder brachte seine rote „ Krimi-Couch“ mit in den Alten Bahnhof. Im Frühjahr 2022 ist Josie Tiedeken dazugekommen sowie seit Januar 2021 die für die Kulturarbeit zuständige, hauptamtlichen Mitarbeiterin Julia Marx. Bei der Jazz & More Reihe war für die Programmauswahl wieder der Werdener Jazz Musiker Jan Bierther verantwortlich, für die Organisation Lutz Erbslöh.

Der Kulturausschuss traf sich 2021/22 seit der Mitgliederversammlung 2021 an 10 Terminen zu Beratungen über die Kulturarbeit, selten noch pandemiebedingt in Form einer Videokonferenz. Die vergangenen Veranstaltungen wurden bewertet, die kommenden organisiert, wobei uns zusätzlich auch einzelne Helfer unterstützt haben. In erster Linie wurden zukünftige Veranstaltungen geplant.

Für das Geschäftsjahr 2021/22 organisierte der Kulturausschuss über 60 Veranstaltungen, inklusive der Jazz & More Reihe (11 x). Leider mussten wieder viele Veranstaltungen abgesagt bzw. verschoben werden. Der Aufstieg vom Gewölbekeller in den „Alten Wartesaal“ (Saal 2) der seit über acht Jahre erfolgreichen Reihe Jazz & More ist sehr gut angenommen worden. Die Veranstaltungen wurden deutlich besser besucht. Auch die Krimi-Couch fand bisher dreimal im „Alten Wartesaal“ statt und war ebenfalls gut besucht. Neben einem Krimiautor aus der Region wurden auch mehrere von einer örtlichen Buchhandlung vorgeschlagene Bücher vorgestellt.

Die ersten Veranstaltungen konnten im Juni 2021 wieder starten und das Angebot war wieder breit gefächert: Es haben 23 Veranstaltungen in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 stattgefunden – u.a. Lisa Feller, die A Cappella Comedy-Band LaLeLu, La Signora, traditionsgemäß die Kettwichte, die Essener Volksbühne, Kai Magnus Sting und Big Bendits. Neu im Programm war ein Poetry Slam und mit Bodo Kirchhoff nach langer Zeit wieder eine Lesung. Es wurden etwa 2100 Besucher gezählt. Hinzu kamen sechs Jazz Veranstaltungen im Saal 2 mit 174 Besuchern und einer Krimi-Couch mit 45 Besuchern.

In der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2022 traten u.a. mit Jürgen Becker und der Essener Volksbühne bekannte Künstler und mit Timo Wopp und Eva Eiselt neue Interpreten auf. Geplant wurden in dieser Zeit auch 18 Veranstaltungen, von denen leider vier abgesagt werden mussten. Die Zuschauerzahlen sind noch sehr verhalten mit 420 insgesamt, davon 83 bei der Krimi-Couch.

Fünf Jazz Veranstaltungen wurden durchgeführt. Die Jazz-Besucherzahlen sind sehr unterschiedlich, es hängt viel vom Wetter und anderen Veranstaltungen in Essen ab. Absoluten Rekord aber hatten wir mit der Lokal-Matadorin Nino Wijnbergen mit mehr als 130 Besuchern, so dass der Große Saal sehr gut gefüllt war.

In der Corona-Zeit haben wir die Bestuhlung ja deutlich gesenkt und den Saal immer mit allen Türen geöffnet. Nach dem Aufheben aller Beschränkungen haben wir einen Mittelwert genommen, so dass die weiteren Abstände zum Wohlfühlwert der Zuschauer beigetragen haben.

Durch intensive Recherche konnten verschiedene Corona-Zuschüsse vom Kulturamt der Stadt Essen sowie vom Programm „Neustart Kultur“ des Bundes für das Jahr 2021 und 1. Halbjahr 2022 generiert werden. Von den ca. 48.000 € konnten wir die Künstlerhonorare auch bei wenigen Zuschauern in der geplanten Höhe auszahlen oder bei abgesagten Veranstaltungen 40% der geplanten Honorare direkt an die Künstler weitergeben.

Eines ist festzuhalten und ist für die ehrenamtlichen des Kulturausschusses sehr wichtig:
Alle Künstler waren begeistert wieder auftreten zu können und so gut unterstützt zu werden. Und unser Publikum hat sich stets von seiner besten Seite gezeigt, so dass auch alle Künstler gerne wiederkommen wollen.

Ausblick 2022/2023:

Das Programm für das 2. Halbjahr 2022 steht. Es ist deutlich gefüllter als üblich, da sehr viele ausgefallene Veranstaltungen zusätzlich mit aufgenommen wurden. Am 11./12.6. ist der Alte Bahnhof im Rahmen der Kettwiger Klangspur mit dabei. Mitte Juni werden zum ersten Mal die Kindertheatertage von Fronleichnam bis Sonntag stattfinden und eine Arbeitsgruppe des Kulturausschusses bereitet das 25-jährige Jubiläum des Alten Bahnhofs im September vor. Das neue Programmheft soll im Juni an alle Haushalte in Essen-Werden und Kettwig verteilt werden. Auch für 2023 sind die Planungen in vollem Gange, die Programmauswahl für 2024 startet demnächst.

Der Vorstand sagt herzlichen Dank für den sehr engagierten Einsatz des gesamten Teams.

Bernd Vollmer

Teil 2 Kursprogramm

Der Kursbetrieb hat im Jahr 2021 Corona-bedingt erst am 07. Juni beginnen können.

Während der ersten drei Wochen der Sommerferien wurde das Kursprogramm voll umfänglich angeboten, damit nicht kurz nach Anlauf des Betriebes wieder eine lange Sommerpause entsteht.

Unser Kursbetrieb umfasste 24 Sport-, neun Entspannungs-, einen Kreativ- und drei Einsteigerkurse aus dem Themenbereich „Digitale Welt“ (Smartphone und PC-Grundlagen). Im Bereich Sprachen hatten wir fünf Französisch-, fünf Italienisch, zwei Spanisch- und drei Englischkurse im Angebot.

21 Kursleiter wurden als Honorarkräfte beschäftigt.

Die Nachfrage im Reha-Bereich war auch 2021 ungebrochen. Wieder wurde die Anzahl der Kurstermine erhöht – Ende 2021 wurden 25 Kurse pro Woche angeboten. Ein Team von acht Kursleitern ist mit der Leitung des Reha-Sports betraut. Die laufenden Verordnungen wurden unbürokratisch von allen Krankenkassen um mindestens sechs Monate verlängert, so dass den Reha-Teilnehmern durch die Schließung des Hauses kein Nachteil entstanden ist.

Ziel des Reha-Angebotes ist, Menschen mit Funktions-, Belastungs- und Aktivitätseinschränkungen zu langfristigem und eigenverantwortlichem Sporttreiben zu motivieren. Wir stellen fest, dass abgesehen von dem gesundheitlich sportlichen Hintergrund auch der soziale Aspekt der Reha-Gruppen einen hohen Stellenwert hat. Die Gruppendynamik und das soziale Gefüge innerhalb der Reha-Kurse ist auffällig – wir freuen uns im Sinne der Kundenbindung darüber, denn das heißt für den Alten Bahnhof: der ideale Reha-Teilnehmer kommt zunächst mit einer Erstverordnung zu uns, um dann den unverzichtbar gewordenen wöchentlichen Termin durch Folge-Verordnungen auf Kosten der Krankenkasse oder privat auf eigene Rechnung fortzuführen.

Abgesehen von unserem eigenen Kursbetrieb gibt es weitere Bewegungsangebote, die durch zehn Dauermieter im Alten Bahnhof angeboten werden – wie z.B. Ballett, Tango, River Dance, Pilates, Bewegungs- und Gleichgewichtsschulung, Gymnastik für Mitglieder des Kettwiger Sportvereines, Rückengymnastik nach Dore Jacobs, Yoga, Personal Training.

Wir sehen diese Angebote als Bereicherung, nicht als Konkurrenz. Sie stellen eine Ergänzung unseres Kursbetriebes dar, erweitern für den Bahnhofskunden das Angebot und unterstützen uns (abgesehen von der Mietzahlung) mit ihrer Werbung finanziell durch ihr Inserat bei der Erstellung des Programmheftes.

Teil 3 Mieter, Dauermieter und Gastronomie

Corona-bedingt konnten die Räumlichkeiten in 2021 – wie auch 2020 – nur sehr eingeschränkt genutzt werden. Dauermietverhältnisse für die Bereiche Kunst, Ballett, Yoga, Tanz, Sprache, Bildung, Gesundheit, Familie, Jugend und Sport bestehen aber weiterhin.

Die Dauermietverhältnisse wurden ergänzt durch Einzelanmietungen. Dazu gehören Familienfeste, Mitgliederversammlungen, Vereinsfeiern, Benefizveranstaltungen, Firmenfeiern, Medizin- und Naturheiltage, Mieterversammlungen, Tagungen, Workshops und Seminare.

Mitgliedsvereine und Organisationen aus Kettwig wie der Anglerclub, der Bauverein, der HVV, Bürger gegen Fluglärm, Kettwiger Turnverein, UNESCO-Club etc. nutzen seit Jahren die Räumlichkeiten für ihre Angelegenheiten.

Das Restaurant PAMIS wurde 2020 bedingt durch Corona-bedingte schwache Auslastung und Nachfrage geschlossen. Im Juni 2020 stellten die Geschäftsführer einen Insolvenzantrag. Der Vorstand berichtete bereits zur Mitgliederversammlung 2020. Das Insolvenzverfahren ist immer noch nicht abgeschlossen. Die IG Bahnhof hat das Inventar der Gastronomie erworben.

Nach langer Suche fanden wir im November 2021 mit Guiseppe Mammone einen neuen Pächter.

Teil 4 Personal

Hauptamtlich geführt wird der Alte Bahnhof von:

• Carolin Becher Kursmanagement und Bürokoordination seit 2004
• Angelika Laufhütte Finanzen/Buchhaltung seit 2009
• Julia Marx Kulturangebot seit Januar 2021
• Ivan Miller Hausmeister Juni 2018 bis 30.4.22
• Vincenzo Bonelli Hausmeister ab Mai 2022
• Marek Tilgner Licht- und Tontechnik seit 2012 (auf Honorarbasis)

Herzlichen Dank für das Engagement und den persönlichen Einsatz an das gesamte Team.

Teil 5 Finanzielle Absicherung/Investitionen

Die auch in der Corona-Zeit noch gute Auslastung und Nachfrage nach Räumlichkeiten wird unter anderem durch kostengünstige Mietpreise erreicht. Seit 2015 gilt unverändert pro Stunde und qm für gemeinnützige, caritative und soziale Vereine ein Basismietpreis von etwa. 50 Cent. Darin sind die Kosten für Stellung der Tische und Stühle, für die Reinigung sowie Personal- und Energiekosten enthalten.

Wirtschaftsverbände, Firmen und gewerbliche Veranstalter zahlen einen Basismietpreis von ca. einem Euro/qm/Stunde.
2020 hat der Vorstand eine moderate Mietpreisanpassung beschlossen, die noch Gültigkeit hat.

Die Einnahmen aus den Bereichen Kurse, Kultur, Vermietungen und Pacht der Gastronomie sowie sonstige Einnahmen deckten bis 2019 die laufenden betrieblichen und sonstigen Aufwendungen. Corona-bedingte Einnahmenausfälle wurden und werden seit 2020 durch Inanspruchnahme der Fördermittel z.T. kompensiert.

2021 konnten die Einnahmen gegenüber 2020 um rd. 66.000€ auf 349.T€ gesteigert werden. Diese Steigerung erfolgte durch die intensive Inanspruchnahme von Corona-Fördermitteln.

Die Ausgaben in 2021 verringerten sich gegenüber 2020 um rd. 32T€ auf 286T€.

Im Ergebnis wurde 2021 ein Überschuss von rd. 63T€ erzielt (2020 Verlust von 35T€). Dieser Überschuss soll zum einen als Rückstellung für Investitionen und Reparaturen in Höhe von 40T€ und zum anderen als Rückstellung für evtl. Rückforderung aus der Inanspruchnahme öffentlicher Mittel in Höhe von 23.T€ verwandt werden.

Auch 2021/22 konnte ein weiterer Teil der Altschulden aus der Bauphase (1998 bis 2003) in Höhe von 5.063€ getilgt werden. Mit Stand April 2022 besteht noch eine Kreditverbindlichkeit von rd. 8.519€.

Teil 6 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Auch in 2021 war die Zusammenarbeit mit den örtlichen Medienvertretern gut bis hervorragend. Presseberichte und redaktionelle Beiträge stellten die Angebote im Alten Bahnhof öffentlichkeitswirksam dar:

In Printmedien sind wir durch Petra Treiber bestens „umsorgt“.

Im digitalen Medienbereich begleitet uns Kosmas Lazaridis.

In der Broschüre „Kettwiger Momente“ wird der Alte Bahnhof durch redaktionelle Beiträge für den Bereich Kultur und Kurse umfangreich dargestellt.

Das Programmheft wird weiterhin in einer jährlichen Auflage von 50.000 Exemplaren hergestellt und 2 x im Jahr an ca. 23.000 Haushalte in Essen-Werden und Kettwig verteilt. Hier gilt ein besonderer Dank an die Nordis-Agentur, vertreten durch Peter Marx, der uns qualifiziert begleitet und kostengünstig das Programmheft herstellen lässt.

Unter Federführung von Julia Marx (Kultur) und in Zusammenarbeit mit Carolin Becher (Kurse & Anzeigen) ist Benjamin Rill als Diplom-Kommunikations-Designer/ Mediengestalter für Digital- und Printmedien als Layouter für das Programmheft tätig.

Sonstiges: (mündlich)

Investitionen Gasanlage, Lüftung
Klausurtagung Vorstand
REHA-Anmeldung und -Abrechnung ab 2022 digital